Frankfurt. Lars Müller ist seit dem 29. April 2022 Präsident des BVMS, also inzwischen 100 Tage im Amt. Unsere Redaktion hat nachgefragt, wie für ihn die ersten Wochen seiner Amtszeit verlaufen sind, wie es sich anfühlt Präsident eines Bundesverbandes zu sein und was die größte Herausforderung der kommenden Wochen sein wird.
Herr Müller, seit Ende April sind Sie Präsident des BVMS. Hat die Zeit gereicht, um sich in Ruhe einzuarbeiten?
Lars Müller: Ich freue mich immer noch sehr über das Vertrauen der Mitglieder, allerdings hat die Zeit noch nicht ausgereicht sich vollständig einzuarbeiten. Wir haben derzeit viele Projekte auf der Agenda und unsere Mitglieder warten mit Spannung auf die neuen Tarifverträge. Daher blieben noch nicht ausreichend Ressourcen für eine vollständige Einarbeitung.
Sie kennen den BVMS gut, sind Gründungsmitglied des Verbandes. Wie ist es, jetzt der Chef zu sein?
Lars Müller: Es ist für mich etwas sehr Besonderes. Bei der Gründung des Verbandes war ich Jungunternehmer und wollte aus der zweiten Reihe beobachten, sowie von erfahrenen Mitgliedsunternehmen lernen. Nun bin ich an der Spitze eines Verbands mit wahnsinnigem Potential. Gleichzeitig steht die Branche vor vielen Veränderungen durch den Mindestlohn und hoffentlich das Sicherheitsdienstleistungsgesetz. Daher ist es eine Herausforderung, aber auch eine spannende Tätigkeit.
Ist der Job so, wie Sie ihn sich vorgestellt haben oder wurden Sie an der einen oder anderen Stelle kalt erwischt?
Lars Müller: Es ist in vielen Bereichen, so wie ich es mir vorgestellt habe. Dennoch gebe ich zu, dass ich an einzelnen Stellen kalt erwischt wurde. Das Großprojekt Security Messe in Essen hatte ich mir anders vorgestellt und es wird nun vom aktuellen Vorstand komplett überarbeitet. Ebenso möchte ich, auf Wunsch einiger Vorstandsmitglieder, die Digitalisierung des Verbandes vorantreiben. Grundsätzlich möchten wir sichtbarer werden. Es ist unser Ziel einen noch professionelleren Verband aufzubauen, der attraktiv für aktuelle und neue Mitglieder ist.
Was macht Ihnen bislang am meisten Spaß?
Lars Müller: Der Austausch mit den Vorstandsmitgliedern und Regionalgruppen macht mir besonders Spaß. Es ist interessant zu sehen, wie immer wieder neue Impulse und Ideen im Sinne der Mitglieder und des Verbandes entstehen.
Gibt es auch etwas, worauf Sie lieber verzichten würden?
Lars Müller: Tatsächlich gibt es da etwas (schmunzelt): Der Email-Verkehr unter den Vorstandsmitgliedern ist derzeit immens hoch. Das war in der Vergangenheit nicht der Fall. Allerdings bewerte ich das grundsätzlich als gutes Zeichen, denn man merkt daran, dass alle gemeinsam anpacken und den Verband voranbringen wollen.
Sind Sie zufrieden mit dem, was Sie in den zurückliegenden drei Monaten erreichen konnten?
Lars Müller: Ich bin ein optimistischer, aber auch sehr selbstkritischer Mensch. Ich bin stolz auf das, was wir in der kurzen Zeit, unter anderem bei der Klausur in Frankfurt, geschafft haben, sehe allerdings immer noch Potential nach oben. Wir sind aber definitiv auf einem sehr guten Weg.
Was wird für Sie und Ihre Vorstandskollegen die größte Herausforderung in den nächsten 100 Tagen sein?
Lars Müller: Die größte Herausforderung wird definitiv die Organisation unseres Standes auf der Security Messe in Essen sein. Ich freue mich, dass ein Großteil des Vorstandes vor Ort sein wird. Im Hintergrund haben wir noch sehr viel zu tun und ich bitte unsere Mitglieder um Verständnis, dass es noch ein wenig dauert bis wir Genaueres dazu veröffentlichen können.